Veronika Bode

Bode fordert besseres Wolfsmanagement

CDU-Landtagsabgeordnete reagiert auf jüngste Wolfsrisse im Landkreis Helmstedt

Nach den jüngsten Wolfsübergriffen im Landkreis Helmstedt meldet sich die CDU-Landtagsabgeordnete Veronika Bode zu Wort. In den letzten Wochen seien rund 30 Tiere im Nordkreis durch Wolfsangriffe getötet worden, weitere Tiere seien verletzt oder traumatisiert – von den ideellen oder sachlichen Schäden ganz zu schweigen.

Dabei jährte sich am Wochenende die Vorstellung der Pläne von Bundesumweltministerin Steffi Lemke zur Entnahme von verhaltensauffälligen Wölfen – bis heute wurden jedoch alle Anträge vor Gericht zu Fall gebracht und es ist noch nicht ein Wolf entnommen worden.

Veronika Bode MdL im Landtag. (Foto: Björn Küssner)Veronika Bode MdL im Landtag. (Foto: Björn Küssner)

Bode verweist auf den Entschließungsantrag der CDU-Landtagsfraktion, mit dem die Landesregierung aufgefordert wird, sich auf Bundesebene für ein verbessertes Wolfsmanagement einzusetzen. Zwar hätten die Botschafter der EU-Staaten jüngst einem Vorschlag der EU-Kommission zugestimmt, wonach der Schutzstatus des Wolfes gesenkt werden soll, aber die Entscheidung sei lediglich ein erster längst überfälliger Schritt für einen abgesenkten Schutzstatus im internationalen und europäischen Artenschutzrecht. Es müsse verhindert werden, dass das Bundesumweltministerium „weiter auf Zeit spielt“ – und das sei auch eine Aufgabe der Landesregierung, betont die Abgeordnete. Schließlich habe Ministerpräsident Stephan Weil das Wolfsthema zur Chefsache erklärt.

Carsten Müller, CDU-Bundestagsabgeordneter aus Braunschweig, ergänzt: Nach formaler Billigung im EU-Ministerrat muss die EU-Kommission den Antrag zur Herabstufung des Wolfes Anfang Dezember bei der Berner Konvention einbringen; diese ist ein 1979 verabschiedeter völkerrechtlicher Vertrag des Europarates zum Schutz europäischer wildlebender Tiere und Pflanzen. Der Ständige Ausschuss zur Berner Konvention muss dem Antrag zustimmen. Anschließend muss die EU-Kommission die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie anpassen; das ist ein EU-Abkommen zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen auf europäischer Ebene.

Europäische Richtlinien sind nicht unmittelbar in den Mitgliedstaaten gültig. Sie müssen erst von den einzelnen Mitgliedstaaten in nationales Recht umgesetzt werden. In diesem Fall muss dann unter anderem das Bundesnaturschutzgesetz geändert werden.

Die CDU-Abgeordneten kritisieren: Obwohl ein „regional differenziertes Bestandsmanagement“ im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vereinbart worden sei, habe die Bundesregierung „bislang keinerlei Bemühungen unternommen“, dass die Ausbreitung der Wölfe zumindest begrenzt werde.

Nach Auffassung von Veronika Bode muss ein aktives Bestandsmanagement das Ziel sein. Sprich: Die Wolfsbestände müssten begrenzt werden, damit es erst gar nicht zu Übergriffen auf Weidetiere kommen kann.

Die Leidtragenden sind die betroffenen Nutztierhalter – inzwischen auch in unserer Region. Der Schutz der Herdentiere und nicht zuletzt auch der Schutz von Menschenleben muss in Zielkonflikten mit dem Schutzstatus des Wolfes Vorrang haben.